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Modehaus Walz schliesst, eine Katastrophe für Ulm

Von annetteweinreich, 19.11.2011, 12:15


Ist es wirklich der Sozialplan, dass alle 130 Mitarbeiter übernommen werden müssen, was dazu führte dass kein Nachfolger für das rennomierte Modehaus Walz gefunden werden konnte?

130 Mitarbeiter auf 6.000 qm Verkaufsfläche, ist das wirklich so übertrieben viel?

Oder kann es sein, dass niemand das Risiko eingehen wollte, dass mit den Sedelhöfen und möglicherweise auch dem City-Bahnhof eine unkalkulierbare Konkurrenz in nächster Näche geschaffen wird.

Man will ja nicht den Teufel an die Wand malen, aber viele Ulmer Einzelhändler machen sich ernsthafte Sorgen um den Qualitätsstandort Ulm im Bereich Einzelhandel.

s. auch Einzelhändler machen sich Sorgen um die Qualität

Da wird mir schon klar, warum alle so scharf darauf sind in 24 Minuten mit S 21 nach Stuttgart zu kommen!

Und es kann auch passieren, dass die Kunden, die bisher extra nach Ulm gefahren sind, in Zukunft dann lieber gleich nach München oder Stuttgart fahren.
Wie viel Verkaufsflächen verkraftet Ulm, Neu-Ulm überhaupt? Ganz zu schweigen von Senden.
Nur zur Info:
Sedelhöfe                    18,0 T qm geplant,
Blautalcenter                37,5 T qm
Glacis-Galerie NU        24,8 T qm geplant
Mutschlercenter NU     59,0 T qm  Erweiterung geplant auf 90 T qm

s. Bericht aus der Augsburger Allgemeine:
Erweiterung wird größer als die Glacis-Galerie
Kritik an Mahler-Vergrößerung, die Nachbarprojekt in den Schatten stellt


Demgegenüber sind die 6,0 T qm von Walz ein Klacks - und schon dafür lässt sich keine Nachfolge finden.

Wo soll das noch hinführen?


Anonym(Gast), 28.11.2011, 16:24


Ich bin durch Zufall auf diesen Blog gestossen - bin selbst Inhaber eines kleinen Modegeschäftes.

Ich kenne viele Vertreter, Geschäftskollegen in dieser Branche, ich stehe auch oft im Geschäft und beobachte das Verhalten der Kunden - ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es bei Walz NUR an der Nachfolgeproblematik liegt - sicher sind auch Umsatzrückgänge vorhanden.

Ich versuche möglichst realistisch zu denken, weder optimistisch oder pessimistisch - ich sehe aber langfristig für kleinere, inhabergeführte Geschäfte kaum mehr Überlebenschancen.

Natürlich ist der Flächenfrass durch immer grössere Shoppingcenter ein Thema - aber man darf den VERSAND- und ONLINEHANDEL nicht vergessen.
Grösster Textilverkäufer in Deutschland ist OTTO, und die erwarten dieses Jahr im Weihnachtsgeschäft ein Plus von 20%.

Viele Konsumenten haben einfach keine Zeit mehr für einen schönen Einkauf in der Stadt oder sind am WE einfach zu ausgepowert und bestellen sich dann einfach was zuhause von der Couch aus. Ich kenne persönlich einen Inhaber eines kleineren (!) Onlineshops für Hemden, der pro Jahr ca. 8000 Hemden verkauft - OHNE Ladengeschäft, Verkäufer, Ambiente, Weihnachtsdeko, etc...
Der Onlinehandel hat jedes Jahr Wachstumsraten, von denen der stationäre Handel nur träumen kann - und was der eine gewinnt, verliert der andere...

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