Straßenbahn Ulm - und Neu-Ulm?

Von annetteweinreich, 02.02.2014, 12:26

Heute kann man mit der Straßenbahn in Ulm von Söflingen bis nach Böffingen fahren, die Linie 2 wird bald hinzukommen. Damit kann man dann vom Kuhberg über den Eselsberg bis in die Wissenschaftsstadt fahren. (Haltestellen der Linie 2)

Gut, dass heute in Ulm beinahe alle Gemeinderäte erkannt haben, dass eine Straßenbahn zu einer modernen Großstadt, wie Ulm es gerne sein möchte, genauso gehört, wie der Turm zum Ulmer Münster.
Das war aber nicht schon immer so.
Wird heute die Straßenbahn auch von der CDU über den grünen Klee gelobt, muss man wissen, dass genau diese CDU 2006 gegen den Ausbau gestimmt hat:

Auszug SWP vom 14.07.20015 von Hanst Uli Thierer:

"Union mehrheitlich dagegen


Der Konflikt macht den politischen Frontenverlauf klar vor der heutigen Sitzung des Gemeinderats, der die Einleitung der Planfeststellung als Beschlussorgan formal beschließen muss: Eine Mehrheit der CDU ist gegen den Ausbau, wobei Dörfler betonte, die Union habe mit Zustimmungen zu Schienensanierungen, zum neuen Betriebshof und zur Anschaffung der Combino-Straßenbahnen deutlich gemacht, dass sie auf die Schiene setze. "Der Ausbau muss kommen, nur derzeit nicht. Zuerst ist der Haushalt in Ordnung zu bringen."
In dieser Einschätzung folgte ihm zwar noch sein Fraktionskollege Dr. Thomas Kienle, doch schon nicht mehr Siegfried Keppler, der Investitionen zur Ankurbelung der Wirtschaft für geboten hält. Wie in der Vergangenheit, gestiegener Kosten und chinesischer Stahlstrategien zum Trotz unumstritten ist der Ausbau bei FWG/FDP, SPD und Grünen. Deren Stadträte stimmten für den nächsten Schritt auf dem Weg der Straßenbahn nach Böfingen."

Siehe auch:

Beschluss für die Straßenbahn nach Böfingen gefasst 06.02.2006



Die weitere unrühmliche Vergangenheit zur Straßenbahn in Ulm kann man heute auf Wikipedia nachlesen:

Gescheiterte Ausbaupläne in den 1990er-Jahren

"In den Neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde ein Ausbau der Straßenbahn auf Basis eines „Fünf-Linien-Konzepts“ angestrebt. Das Jahr 1999 markierte dann jedoch den vorläufigen Endpunkt dieser Entwicklung, als im Rahmen eines Bürgerentscheids der Bau einer zweiten Straßenbahnlinie von der Wissenschaftsstadt auf dem Ulmer Eselsberg in den südlich von Ulm/Neu-Ulm gelegenen Neu-Ulmer Stadtteil Ludwigsfeld mit 51 zu 49 Prozent der Stimmen abgelehnt wurde.
Diese Linienführung bedient seit dem Fahrplanwechsel 2008 die Buslinie 5."

Und jetzt kommt der grobe Fehler, der damals gemacht wurde:


"Obwohl der Bürgerentscheid damals am erforderlichen Quorum von 30 Prozent der Wählerstimmen klar scheiterte – die Wahlbeteiligung lag bei 45,5 Prozent, so dass keine der beiden Seiten die erforderliche Stimmenzahl erreichen konnte–, griff der Ulmer Gemeinderat das Fünf-Linien-Konzept in der Folgezeit nicht mehr auf."

Heute ist man offensichtlich gescheiter.

Nun müssen nur noch die Neu-Ulmer auch auf den Trichter kommen. Gut dass der Bürgermeisterkandidat Detlef Kröger das Thema wieder aufgegriffen hat und sich vehement für die Straßenbahn - auch in Neu-Ulm - einsetzen möchte.
OB-Kandidat Kröger will Straßenbahn bauen
"Jetzt bestehe die Chance, Neu-Ulm zum Aufblühen zu bringen. Deshalb hat der Neu-Ulmer OB-Kandidat Dr. Detlef Kröger die Vision, dass zwischen dem Ulmer Hauptbahnhof und dem Neu-Ulmer Bahnhof eine Straßenbahnstrecke gebaut werden soll – bis 2019. ... Der Neu-Ulmer Stadtrat hatte den vormals angedachten Bau einer Tramlinie bis nach Ludwigsfeld im vergangenen Jahr aus finanziellen Gründen abgelehnt. „Jetzt würden wir ja nur einen Abschnitt von der Herdbrücke über ein Stück Augsburger Straße und entlang der Ludwigstraße bauen“, sagte Kröger."


Gut dass in Neu-Ulm bald Bürgermeisterwahlen sind!


Siehe auch: Linie 2, die Straßenbahn in Ulm

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